Was braucht es, damit junge Unternehmer in einer Region wie dem Hochrhein nicht nur bestehen – sondern wachsen und gestalten? Für die Wirtschaftsjunioren Hochrhein (WJ) ist die Antwort klar: Austausch, Nähe zur Praxis und echte Geschichten – auch die unbequemen.
Bei einem aktuellen Event bewiesen sie einmal mehr, wie relevant solche Netzwerke für die wirtschaftliche Zukunft der Region sind.
Ende Juni lud das WJ-Netzwerk zu einem besonderen Abend: Ein Blick hinter die Kulissen des Biozentrums der Universität Basel, einem der renommiertesten Forschungsstandorte Europas, der für seine interdisziplinären Ansätze in Life Sciences, Biotech und Molekularbiologie bekannt ist.
Was auf den ersten Blick eher nach Wissenschaft denn nach Wirtschaft klingt, entpuppte sich als kraftvoller Impulsgeber für Gründer und Start-ups: Wie können unternehmerische Ideen aus der Forschung entstehen? Wo treffen Kapital und Kreativität aufeinander? Der Austausch mit Forschern vor Ort öffnete neue Perspektiven.
Ein emotionaler Höhepunkt des Abends war der Auftritt von Lars Heitmann, Gründer von Flowers Software. Mit ungewöhnlicher Offenheit sprach er nicht nur über die Wachstumsphasen seines Unternehmens – das mit intelligenten Automatisierungslösungen für Büroprozesse mittlerweile internationale Aufmerksamkeit genießt – sondern auch über persönliche Tiefpunkte, Zweifel und den Preis schnellen Wachstums.
Er erzählte von seinem Weg zu einem Millionen-Investment, von Verhandlungen mit Investoren, dem Druck, schnell zu skalieren – und von der Notwendigkeit, sich selbst als Unternehmer immer wieder neu zu finden.
Sein Fazit: „Erfolg ist nicht nur das Ergebnis von Businessplänen – sondern von Ehrlichkeit, Mut und der Fähigkeit, Menschen mitzunehmen.“
Die Wirtschaftsjunioren Hochrhein verstehen sich nicht als bloße Plattform für Visitenkartentausch. Vielmehr geht es um Vertrauen, gemeinsame Lernräume und den Aufbau eines regionalen Unternehmergeistes, der vernetzt denkt – nicht nur wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftlich.
Ob Gründungsidee, Digitalprojekt oder Nachfolge im Familienbetrieb: Die WJ bieten Mentoring, Veranstaltungen und direkte Gespräche mit Unternehmern, Politik und Verwaltung. Das Ziel: Wirtschaft mit Haltung, Innovation mit Bodenhaftung.
Gerade in ländlich geprägten Räumen wie dem Hochrhein ist Unternehmertum kein Selbstläufer. Es braucht Räume für Inspiration, Erfahrungsweitergabe und vor allem: Austausch auf Augenhöhe.
Die Wirtschaftsjunioren schließen hier eine wichtige Lücke – sie machen die Region sichtbar für Talente, zeigen jungen Unternehmern, dass sie nicht allein sind – und dass Zukunft auch zwischen Basel, Waldshut und Singen geschrieben werden kann.